Fast Film

Kunst/Animation, Österreich/Luxemburg 2003

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Man kennt solch klassischen Handlungselemente aus zahllosen Kinofilmen: Ein Kuss, ein glückliches Paar. Die Frau wird entführt, der Mann kommt zu ihrer Rettung, doch auf ihrer Flucht geraten sie in das geheime Hauptquartier des Feindes. "Fast Film" ist eine Verfolgungsjagd durch Filmverfolgungsjagden, umgesetzt mit ausgedruckten und papieranimierten Found-Footage-Einzelbildern von Verfolgungsjagdszenen. In 14 Minuten bietet sich ein Streifzug durch die Filmgeschichte, von den Anfängen des Stummfilms bis zum heutigen Hollywood. Die Filmemacher druckten rund 65.000 Einzelbilder aus 300 Filmen aus, falteten sie zu Papierobjekten, arrangierten sie zu komplexen Tableaus und erweckten sie in einem zweijährigen Produktionsprozess mit einer Animationskamera zum Leben. *** Virgil Widrich: "Der Spaß an 'Fast Film' ist, dass jeder seine eigenen Erinnerungen sieht. Jeder hat Schlüsselreize oder erkennt einen Schauspieler oder einen Regisseur sehr gut. Plötzlich sieht man nicht 'Fast Film', sondern seine Erinnerung an jenen Film, aus dem der Ausschnitt zu sehen ist. Ich glaube, dass man beim Betrachten im Kopf hin- und herschaltet zwischen der Wahrnehmung von 'Fast Film' und der Wahrnehmung der Filme, die 'Fast Film' spiegelt. Deshalb sieht hier jeder einen ganz anderen Film. (...) Ein halbes Jahr habe ich den Film inhaltlich vorbereitet, um mir darüber klar zu werden, wie die Verfolgungsjagd funktioniert, und auch um darauf zu warten, dass der Film mir selbst erzählt, wie er gerne sein möchte. Dann habe ich ein Jahr lang mit den ersten Mitarbeitern recherchiert, wir haben ca. 2000 Filme durchsucht und eine riesige Datenbank angelegt. Wir haben hunderte, tausende Videos angeschaut, sortiert nach Einstellungen: Wo gibt es eine Fahrt auf ein erstauntes Gesicht? Wo geht jemand bei der Tür raus? Wo greift jemand in Großaufnahme auf eine Pistole? Wo gibt es Küsse im Profil bei Regen? Das galt es zu sammeln, in einer Datenbank abzulegen und das Material auch digital zu speichern, um jederzeit Zugriff zu haben. Denn wenn mir plötzlich einfiel, ich brauche eine Pistole in Großaufnahme, dann musste ich sofort wissen, wo und in welchen Filmen die in Farbe, in Schwarz-weiß etc. zu finden waren."
14 Min.
SD
Ab 10 Jahren
Sprache:
ohne Dialog

Auszeichnungen

Odense International Film Festival 2003 Fantasievollster Film
Berlin Interfilm Festival 2003 Lobende Erwähnung Kurzfilm
Ann Arbor Film Festival 2004 Preis der Jury Most Technically Innovative Film

Weitere Informationen

Drehbuch:

Virgil Widrich

Kamera:

Martin Putz

Originaltitel:

Fast Film

Originalsprache:

ohne Dialog

Format:

16:9 SD, Farbe

Altersfreigabe:

Ab 10 Jahren

Sprache:

ohne Dialog